Das Gehöft von Kavčnik

Das Gehöft von Kavčnik ist ein außergewöhnliches Museum der Volksarchitektur im Freien. Der zentrale Raum eines der ältesten Holzgebäude in Slowenien ist mehr als 300 Jahre alte Rauchstubenhaus mit offenem Kamin, wo gekocht und geheizt wurde. Das Rauchstubenhaus war gleichzeitig ein Arbeits- und Wohnraum, wo oft auch Tiere lebten. Das Gehöft von Kavčnik ist das südlichste erhaltene Alpine Rauchstubenhaus und das einzige derartige Gebäude in Slowenien, das in ein Museum umgewandelt wurde.
Das Gehöft von Kavčnik in Zavodnje ist eine Perle der Bauernarchitektur in Slowenien und das südlichste erhaltene Alpine Rauchstubenhaus im europäischen Raum. Diese Arten von Gebäuden dominierten hier vom 11. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, als sie dann von den Behörden wegen der häufigen Brände verboten wurden, danach wurden sie durch modernere Bauten mit der sog. „schwarzen Küche“ ersetzt.
Das Gebäude ist ein Ergebnis verschiedener Um- und Ausbauten und besteht aus mehr autonomen Räumen. Der älteste Teil des Gehöftes ist mehr als 300 Jahre alte Rauchstubenhaus. Die Eigentümer nannten es wegen seiner Funktion „Kuhna“ (Küche). Kleine Fenster auf der Rauchzelle, der Schiebemechanismus sowie die Details der Türangeln auf der Eingangstür im Schuppen bezeugen, dass der Kern des Gebäudes mit dem Schuppen wahrscheinlich im 17. Jahrhundert gebaut wurde. Zu dieser Zeit war das Rauchstubenhaus der einzige Wohnraum des Gehöftes von Kavčnik.
Dafür, dass das Gehöft von Kavčnik im größten Teil bis heute unverändert geblieben ist, gibt es mindestens zwei Gründe: Zavodnje befand sich im 19. Jahrhundert wegen der Eröffnung der neuen Verkehrsstraße von Mislinja bis Kärnten am Rande der Welt, daher wurden auch die Gesetze und Vorschriften nicht so schnell und gründlich wie im Tal durchgesetzt. Deshalb wurde das Gehöft trotz des gesetzlichen Verbots der österreichischen Behörden nie bearbeitet oder renoviert, es blieb im wesentlichen das gleiche wie von Anfang an – das Alpine Rauchstubenhaus. Der zweite wichtige Grund ist, dass das Haus sehr lange besiedelt war – bis 1983, als es der letzte Bewohner, Ferdo Kavčnik, verlassen hat, der hier ohne Strom und Wasser und in einem so ausgestatteten Haus lebte, wie es noch heute ist.